Zusammen mit dem Radiomoderator Florian Kerschner von Hit Radio N1 habe ich eine Trainingseinheit absolviert. Wie das Ganze abgelaufen ist, lest ihr hier:
Quelle: leichtathletik.de (Christian Rupp)
Julian Reus will bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (24. bis 26. Juli) als erster Deutscher die 100 Meter unter zehn Sekunden laufen. Sieben Wochen vor dem Wettkampf im bereits bis jetzt mit 15.000 Zuschauern pro Tag gefüllten Grundig Stadion gab sich der 27-Jährige entspannt und lieferte sich ein Wettrennen mit Radiomoderator Florian Kerschner vom Medienpartner Hit Radio N1.
Julian Reus ist der schnellste Mann Deutschlands: 10,05 Sekunden
ist seine Bestleistung auf 100 Meter. Lediglich die Hälfte eines
Wimpernschlags fehlt, um die magische Grenze zu knacken, unter zehn
Sekunden zu laufen und damit Geschichte zu schreiben. „Ab und zu ist
diese Zahl natürlich präsent“, gibt der deutsche Rekordler zu, „aber ich
weiß, was dafür alles passen muss. Es gibt so viele Faktoren, die da
mit reinspielen: die Form, die Temperatur, der Wind, die Bahn und die
Zuschauer. Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber es ist machbar.“
Von
Aufregung ist beim Wattenscheider noch keine Spur. Schwer vorstellbar,
denn in Nürnberg werden ihn über 15.000 Fans nach vorne peitschen. „Ich
hoffe, die Leute machen ordentlich Stimmung“, freut sich der Blondschopf
auf die Atmosphäre im achteckigen Fußballstadion und erklärt mit
leuchtenden Augen: „Ich finde es cool, vor so vielen Leuten zu laufen,
insofern pusht mich das eher, als dass es mich schlechter macht.“
Die nötige Lockerheit
Diese Gelassenheit strahlte Julian Reus auch beim Pressetermin mit
Medienpartner Hit Radio N1 aus. Morningshow-Moderator Florian Kerschner
forderte den Sprinter vom TV Wattenscheid 01 zum Duell. Eine willkommene
Abwechslung für den 27-Jährigen, der viel lachte, scherzte und den ein
oder anderen kessen Spruch parat hatte. „Man muss im Sprint schon
konzentriert und fokussiert sein, braucht aber auch die nötige
Lockerheit, um schnell rennen zu können“, erklärt der sympathische
Hanauer.
Dann fällt der Startschuss. Julian Reus katapultiert
sich aus seinem Startblock heraus und zischt fast lautlos auf leisen
Sohlen mit kurzen Schritten davon. Obwohl der Modellathlet nur Halbgas
gibt, ist das Rennen bereits nach fünf Metern vorzeitig entschieden: Der
schnellste Mann Deutschlands hat schon drei Meter Vorsprung und ist
Sekunden später fast außer Sichtweite.
„Wie Trabbi gegen Ferrari“
„Es ist, wie wenn dich ein Schnellzug überholt. Wie Trabbi gegen Ferrari. Du fühlst dich, als würdest du stehen, das ist brutal“, staunte Florian Kerschner über die Explosivität seines Nebenmanns. „Im Fernsehen fällt das nicht so auf, weil alle ziemlich ähnlich laufen. Aber der Unterschied ist krass: er läuft, wie eine Gazelle.“
Auch
Julian Reus nahm das ungleiche Duell mit viel Humor: „Flo hat sich gut
geschlagen, ist Zweiter geworden, eine souveräne Leistung. Es war eine
coole Aktion und hat viel Spaß gemacht.“ Danach war der Deutsche Meister
auch noch für Schabernack zu haben und spielte seinem Bundestrainer
Ronald Stein einen On-Air-Telefonstreich. „Er ist wirklich wahnsinnig
entspannt und unglaublich nett. Ein sympathischer Kerl, ganz
bodenständig. Mit ihm würde ich am Abend auch ein Bierchen trinken
gehen“, sagte Kerschner mit einem Augenzwinkern.
Reus will das Triple
In sieben Wochen wird es dann aber ernst, wenn es im Grundig-Stadion in die Startblöcke geht. Julian Reus spricht von „Nervenkitzel und Adrenalin“, denn „man darf sich keinen Fehler erlauben“. Beim Sprint selbst herrscht dann aber „eine Gedankenlosigkeit. Wenn ich renne, denke ich an nichts“, erklärt der Athlet. Das Training bis zu den Deutschen Meisterschaften ist genau durchgeplant und kalkuliert.
„In den letzten zwei Wochen bereite ich mich dann auch mental auf die
Meisterschaften vor“, plaudert Julian Reus, der seine Verletzung zu
Saisonbeginn am linken Beuger auskuriert hat, aus dem Nähkästchen. „Ich
bin auf einem guten Weg. Den Deutschen Meisterschaften steht nichts mehr
im Wege!“
Nach den Goldmedaillen in Ulm in den Jahren 2013 und
2014 soll in Nürnberg dann der ganz große Coup folgen: „Mein Ziel ist,
das Triple zu vollenden“, sagt Julian Reus. Und vielleicht auch
Geschichte zu schreiben...?
Fotos: © werk:b events
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